Auch wenn ich erst meinen physikalischen Sub des Jahres vorgestellt habe, habe ich diesen Monat genau 0 von diesen Büchern gelesen. Aber ich habe mir auch keine neuen Bücher gekauft, sondern mich bei der Hamburger Bücherei angemeldet und diese direkt ausgiebig genutzt. Das meiste diesen Monat war Romantasy, welche ich generell auch am meisten lese. Allerdings schleichen sich momentan auch andere Genres mit dazu: Sci-Fi, literarische Romane und „erwachsene“ Fantasy (im Februar jedenfalls).

Star Wars Tarkin von James Luceno
⭐️⭐️⭐️⭐️ 4 Sterne von 5
Mein Freund hat Tarkin vor einigen Jahren gekauft, es Ende letzten Jahres gelesen und mich dann komplett angesteckt, sodass ich es Anfang des Monats ebenfalls begonnen habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich Tarkin durchgelesen hatte, aber für mich war es das beste Buch des Monats.
Der Schreibstil von James Luceno in Tarkin passte perfekt zum Protagonisten: etwas kühl, sehr faktisch und fast schon steril. Ganz anders als bei den Romantasy-Büchern, aber auf seine Art ein absolutes Meisterwerk. Die Rückblicke in Tarkins Vergangenheit und die Ereignisse, die ihn zu dem gemacht haben, wie er ist, sind wirklich spannend.
Tarkin ist als Charakter unglaublich gefasst, intelligent und einschüchternd – selbst aus der eigenen Perspektive. Und trotz dieser Furcht gelang es James Luceno, dass ich etwas Sympathie für Tarkin empfand, auch wenn ich glaube, dass das nicht das Ziel des Buches war. Die Zusammenarbeit mit Darth Vader und der eigentliche Plot waren für mich zweitrangig, weil ich Tarkins Charakter und Werdegang viel interessanter fand. Daher zog sich der Mittelteil an einigen Stellen etwas, aber Anfang und Ende haben das doppelt wieder rausgeholt.
Die Antagonisten von Tarkin (und damit wohl die „Guten“ aus unserer Sicht) waren auch sehr schlau und ihm zeitweise sogar voraus, was das gesamte Niveau der Geschichte auf einem hohen Level gehalten hat. Besonders einprägsam – abgesehen von Tarkin selbst – fand ich eine kurze Szene zwischen Darth Vader und Palpatine. Dort wurde die Manipulation so deutlich, dass mir Darth Vader fast schon leid tat.
Für Star-Wars-Fans ein absolutes Muss… nicht nur, um noch tiefer in den komplexen und furchterregenden Charakter von Tarkin einzutauchen, sondern auch, um ein paar Details über die Beziehung zwischen Darth Vader und Palpatine zu erfahren.

Kissed von Jennifer L. Armentrout
⭐️⭐️⭐️⭐️ 4 Sterne von 5
Als ich ein paar schlechtere Tage hatte, wollte ich unbedingt ein Comfort-Romantasy-Buch lesen und wusste, dass ich noch nicht alle Bücher von Jennifer L. Armentrout kenne. Kissed ist ein Spin-off ihrer Wicked-Serie, die ich vor ein paar Jahren gelesen habe.
Das Buch hat mir genau das gegeben, was ich erwartet hatte: In typischer Armentrout-Manier ließ es sich flüssig und schnell lesen und war unterhaltsam. Die Protagonisten waren – anders als in ihren anderen Serien – älter (um die 30 und 300), was ich grundsätzlich gut finde. Dadurch hatte ich aber auch etwas mehr reife erwartet, die ich leider nicht spürte. Große Teile des Konflikts basierten auf Kommunikationsproblemen, was mir persönlich garnicht gefällt. Diese Mischung ließ die beiden Protagonisten, trotz einiger traumatischer Erlebnisse, zu naiv und unsicher wirken. Wenn man mehrere Bücher von Jennifer L. Armentrout gelesen hat, kennt man auch ihre Charaktere: Die beiden Hauptfiguren waren vom Wesen her sehr ähnlich zu denen aus ihren anderen Buchreihen, was ich etwas enttäuschend fand.
Das Pacing empfand ich an einigen Stellen als zu schnell, an anderen wiederum als zu langsam, wodurch es nicht immer stimmig wirkte. Auch der Antagonist blieb für mich zu eindimensional, obwohl er und Bri lange Zeit miteinander verbracht haben. Positiv fand ich hingegen, dass Bri trotz ihrer Naivität und Zweifel sehr mutig ist. Ihre Kolleg:innen und Freund:innen stellten sie oft als schwach dar und nahmen sie nicht ernst. Das ließ sie aber nie von ihren Taten abhalten.
Störend am Aufbau des Buches empfand ich die vielen Wiederholungen und Rückblenden. Im Englischen besteht das Buch aus zwei einzelnen Kurzgeschichten, wo diese Wiederholungen mehr Sinn ergeben. In der zusammengelegten Fassung fand ich sie jedoch überflüssig.
Trotz allem hat mir das Buch gut gefallen, weil es mich in dem Moment sehr unterhalten hat.

Healed von Jennifer L. Armentrout
⭐️⭐️ 2 Sterne von 5
Direkt nach Kissed habe ich den letzten Teil, Healed, ebenfalls Romantasy, gelesen. Zu dem Zeitpunkt war mir leider nicht klar, dass Healed der letzte Teil der drei ursprünglichen Kurzgeschichten ist und nur 240 Seiten hat.
Mich hat der dritte Teil leider enttäuscht, da die Misskommunikation aus dem vorherigen Band hier sogar noch verstärkt wurde und praktisch den gesamten Plot ausmachte. Da hatte ich mir von der Geschichte mehr erhofft – auch wenn der Schreibstil wie gewohnt flüssig und leicht zu lesen war.
Das Buch fühlte sich eher wie ein langer Epilog an als eine eigenständige, wenn auch kurze, Geschichte. Der eigentliche Epilog war jedoch sehr wholesome und gab der Spin-off-Serie ein schönes Ende. Leider das schlechteste Buch des Monats für mich.

Elian & Lira: Das wilde Herz der See von Alexandra Christo
⭐️⭐️⭐️⭐️ 4 Sterne von 5
Der Klappentext von Elian & Lira: Das wilde Herz der See hat mich sofort überzeugt, und als das Buch in der Bücherei verfügbar war, habe ich es in einem Rutsch gelesen.
Die Geschichte wird aus den zwei Perspektiven der Protagonisten erzählt, was mir immer gut gefällt. Man konnte den Unterschied zwischen den beiden spüren, und der Schreibstil passte sich ihren Charakteren an, sodass die Perspektiven gut unterscheidbar waren. Das Buch lies sich flüssig und lebendig.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, allerdings ist mir nicht viel nachhaltig in Erinnerung geblieben. Das Worldbuilding war etwas flach, obwohl viel Potenzial vorhanden war. Die beschriebenen Orte konnte ich mir gut vorstellen und fand auch die Vorstellungskraft der Autorin sehr bildlich. Besonders gefallen hat mir Liras Charakter, da sie die größte Entwicklung durchgemacht hat. Sie hat stets nach ihren Vorstellungen und Werten gehandelt und glaubhafte Entscheidungen getroffen. Auch ihre Beziehung zu ihrer Cousine Khalia fand ich sehr schön – ich hätte mir jedoch gewünscht, noch mehr davon zu lesen.
Auf den finalen Kampf habe ich von Anfang an hingefiebert und hatte große Erwartungen … wurde aber leider etwas enttäuscht, da er eher unspektakulär und kurz war. Dennoch war das Buch ein perfekter Einzelband für zwischendurch.
Eine Kleinigkeit, die nichts mit der Geschichte zu tun hat: Das deutsche Cover gefällt mir leider gar nicht – das englische hätte mich viel mehr angesprochen, ebenso der Titel. Aber das ist wohl Geschmackssache und ändert nichts am Inhalt des Buches.

Bridge Kingdom: Der Schwur der Spionin von Danielle L. Jensen
⭐️⭐️⭐️ 3 Sterne von 5
Den ersten Teil von Bridge Kingdom habe ich gestern beendet und überlege noch, ob ich den zweiten lesen werde. Das Buch hat mich zwar unterhalten, aber ich habe dennoch einige Kritikpunkte:
- Beide Protagonisten waren mir zu vanilla – Lara war trotz ihrer Ausbildung zu naiv, und Arens Charakter blieb sehr oberflächlich.
- Die Liebesgeschichte entwickelte sich anfangs nur langsam (was mir gefiel!), ging dann aber plötzlich viel zu schnell von 0 auf 100.
- Der Plot und alle Charaktere waren unglaublich vorhersehbar.
- Der Anfang des Buches war für mich der beste Teil und hatte großes Potenzial.
- Es hat mich gestört, dass Aren als König kaum königliche Pflichten hatte, wodurch sein Rang unrealistisch wirkte. Er hätte ebenso gut ein „einfacher“ Fischer sein können, und die Geschichte hätte trotzdem funktioniert.
- Das Buch spricht viel von politischen Intrigen und Geheimnissen, aber die politischen Themen waren mir zu einfach gestrickt. Wenn sie im Fokus stehen sollten, hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.
- Durch einige Zeitsprünge fehlte mir die Tiefe in der Entwicklung, wodurch sich die Geschichte stellenweise gehetzt anfühlte. Gleichzeitig zogen sich andere Szenen unnötig in die Länge, während ich mir dort mehr Handlung gewünscht hätte.
Gut gefallen hat mir hingegen der geografische Aufbau des Bridge Kingdom. Die Brücke und ihre strategische Bedeutung waren mal etwas Neues. Auch das Dschungel Setting hat mir gut gefallen, das kannte ich bisher auch noch nicht. Ich hatte angenommen, dass Magie eine Rolle spielen würde (tat sie nicht), habe sie aber nicht vermisst. Und dank des Schreibstils flog ich nur so über die Seiten und wollte wissen, wie es weitergeht – leider genau so, wie ich es erwartet hatte. Trotzdem hat mir das Lesen viel Spaß bereitet, sodass einige Kritikpunkte für mich wieder ausgeglichen wurden.
Noch eine Kleinigkeit, die nur mich betrifft: Ich wurde mit den Namen der Länder nicht warm – irgendwann hat mein Gehirn aus Maridrina Marina und aus Ithicana Itaca gemacht.
